Informationsaustausch in der Wehrpflichtdebatte

Die ÖOG möchte den oft einseitigen Argumentationen in der Wehpflichtdebatte auch eine andere Sicht gegenüberstellen.

Die Übersicht wird laufend ergänzt werden.
Anregungen und Beiträge bitte an info@oeog.at:

Argumente der
Berufsheerbefürworter
Argumente der
Wehrpflichtbefürworter

„In 21 von 27 EU Staaten gibt es Berufsarmeen!

  • 18 davon sind NATO Staaten
  • Diese können mit dem militärischen Beistand der Bündnispartner rechnen.
  • Aufgrund der österreichischen Neutralität ist dies nicht zu vergleichen.
  • Alle bis auf Luxemburg und Irland haben ein höheres Wehrbudget, zum Teil doppelt so hoch

„Das Heer setzt über 60% der Wehrpflichtigen als Systemerhalter ein.“

  • Es kommt darauf an, wie man Systemerhalter definiert.
  • Wenn man Wachen, Sanitäter, etc. dazu zählt, stimmen die über 60 %.
  • Faktum ist, dass in jeder Armee die Logistik und Unterstützungstruppen größer, als die eigentliche Truppe sind
  • Gäbe es mehr Geld, könnten diese Funktionen zum Teil durch anderes Personal übernommen werden

„Österreich beschäftigt unverhältnismäßig viele Systemerhalter.“

  • Fakt ist, dass in Österreich auf jeden kämpfenden Soldaten 6 nicht kämpfende Personen kommen.
  • Ein Verhältnis, welche sich international sehen lässt.
  • In der NATO liegt diese Zahl im Durchschnitt bei 14 Personn nicht kämpfendes Personal hinter 1 kämpfenden Soldaten.
  • Diese Zahl steigt mit zunehmender Spezialisierung.
  • Übrigens: In der freien Wirtschaft liegen die Zahlen ähnlich hoch!

„Das Heer braucht Profis.“

  • Alle Studien und Berichte weisen darauf hin, dass die sogenannten Experten unterschiedlichster Fachrichtungen bereits als Profis existieren.
  • Die unterschiedlichen Bedrohungsszenarien benötigen aber auch eine große Anzahl an Personen, welche mit einfachen Tätigkeiten diese Profis unterstützen.
  • Viele der bereits existierenden Profis finden sich im Heer, der Exekutive, dem Roten Kreuz, den Freiwilligen Feuerwehren, aber auch in den unterschiedlichen Unternehmen und sonstigen Landesorganisationen.

„Man hat in den Ländern die auf ein Berufsheer umgestellt haben durchwegs gute Erfahrungen gemacht.“

  • Fakt ist, dass man in Deutschland trotz einer Anschubfinanzierung für die Umstellung von 1 Milliarde € die Rekrutierungsquoten um bis zu 50 % nicht erfüllt. (16.000 Soldaten wurden gesucht, 8.000 gefunden)
  • Fakt ist, dass Deutschland mit der Türkei darüber verhandelt, die türkischstämmigen Deutschen in der Türkei von der Wehrpflicht zu befreien, um sie in Deutschland in der Armee anwerben zu können.
  • In Großbritanien rekrutiert man die Berufssoldaten auch in Gefängnissen.
  • In Italien hat jeder Berufssoldat nach seiner Militärzeit einen Posten im öffentlichen Bereich.
  • Das Durchschnittsalter der belgischen Armee liegt bei 55 Jahren

„Es wird leicht möglich sein, die nötigen Zeitsoldaten zu rekrutieren.“

  • Das Pilotprojekt in Salzburg spricht eine andere Sprache: Dort haben 1.000 Freiwillige zwar Interesse gezeigt. Als verwendungsfähig übrig geblieben sind aber zu wenige, um einsatzbereit zu sein.
  • Wie bereits erwähnt: Trotz einer Anschubfinanzierung von 1 Milliarde € und einem 500 Millionen Marketingbudget ist es Deutschland nicht gelungen, die nötige Anzahl an Personen zu rekrutieren.

„Wenn man Frauen als Soldatinnen mitrechnet kann man die nötige Zahl der Zeitsoldaten aufbringen.“

  • Derzeit sind im Heer ca. 250 Frauen beschäftigt; davon ca. 50 % Spitzensportlerinnen.
  • Und das obwohl Frauen intensiv beworben werden.
  • Warum sollten auf einmal so viel mehr Frauen (40.000 theoretische Anwärterinnen pro Jahr) diesen Beruf ergreifen?.

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